Landes-Filmfestival in Vorst am 26./27. März 2011

„Aufbruch“ nannte Renate NEUBER ihren Beitrag, den sie mit jungen Strafgefangenen in einer Justiz-vollzugsanstalt realisiert hat. In dem verfilmten Rap eines Häftlings geht es um das Leben vor und hinter Gefängnismauern, um Konflikte, Einsamkeit, falschen Umgang, Kriminalität, Strafe, Frust, Ver-zweiflung und Besinnung. Dabei wechseln Szenen des singenden Rappers mit Bildern aus dem Knastalltag, die den gesungenen Text ergänzen und verstärken. Der Film zeigt, wie Strafgefangene ihre Situation reflektieren. Er gewährt darüber hinaus in vielfältigen und abwechslungsreichen Kameraein-stellungen auch Einblick in die Welt hinter Gefängnis-mauern. Die mitwirkenden jungen Häftlingen konnten bei dem Projekt zudem Medienkompetenz erwerben und beispielsweise erfahren, wie im Film Realität vorgegaukelt wird, wenn Szenen, die in der Freiheit spielen, aus naheliegenden Gründen innerhalb der geschlossenen Anstalt gedreht werden mussten.


Für dieses Video gab es einen 3. Preis und auch eine Weitermeldung zum BUNDESFILMFESTIVAL „FANTEX/VIDEOCLIP“.

Drei „Kamera aktiv“-Mitglieder waren mit ihren Filmen beim Landes-Filmfestival des BDFA-NRW vom 26. bis 27 März 2011 in Vorst beteiligt, nachdem sie die strengen klubinternen Kriterien für eine Meldung zu einem solchen Wettbewerb erfüllt hatten. Es zeigte sich, dass der Klub mit der Freigabe der Videos zum Filmfestival in vollem Umfang richtig lag, denn alle Beiträge von „Kamera aktiv“ wurden nicht nur mit einem Preis ausgezeichnet, sondern auch zur nächsten Wettbewerbsebene, den Bundesfilmfestivals weitergemeldet. Also ein voller Erfolg.

„Aller Anfang - macht Spaß“ ist der Titel einer Sportreportage von Dr. Gerhard JANOSCHKA, die von einem Schnupperkurs im Rudern berichtet. Die Zuschauer erleben in 10 Minuten, wie 8- bis 11jährige Kinder an die ungewohnte Sportart herangeführt werden und welche Fortschritte sie in drei Tagen machen. Entstanden ist der Film unter erschwerten Bedingungen. Der Autor konnte sein Projekt nicht wie üblich von Anfang an selbst planen und ausführen. Vielmehr wurde im Rahmen einer Klubaufgabe fremdes Rohmaterial aus mehreren Kameras zur Verfügung gestellt, aus dem nach Belieben ein Film gestaltet werden sollte, was dem Autor durch gute Szenenauswahl, sinnvolle Montage, gute Tonbearbeitung und einfühlsamen Kommentar hervorragend gelungen ist.


Dieses Video erhielt einen 2. Preis und wurde weitergemeldet zum BUNDESFILMFESTIVAL „FAMILIADE/SPORTFILM“.

„Harte Sitten“ von Heidulf SCHULZE zeigt dagegen Szenen aus einer fremdartigen und teilweise erschreckenden Welt. Der Reisebericht vermittelt in eindrucksvollen Bildern etwas vom Leben der Suri, einer Volksgruppe, die im Süden Äthiopiens lebt und an alten Stammestraditionen festhält. Der Zuschauer bekommt Einblicke in das einfache Alltagsleben, aber auch in Besonderheiten, die zu dem Filmtitel geführt haben. Dazu gehören schmerzhafte Schmucknarben und die besonders auffälligen Tellerlippenscheiben, die ein normales Sprechen unmöglich machen. Hart geht es auch beim rituellen Donga-Kampf der heiratsfähigen Männer zu, die nackt gegen einander antreten und mit 2 Meter langen Stöcken aus Hartholz nicht nur symbolisch zuschlagen. Bei den Stockkämpfen geht es darum, vor den Frauen Mut, Geschicklichkeit, Kraft und auch Tapferkeit zu beweisen, denn auch die Sieger müssen in der Regel schwere Treffer verkraften, die Platzwunden und Knochenbrüche zur Folge haben können.


Der Film erhielt ebenfalls einen 2. Preis. Außerdem  ist er weitergemeldet zum  BUNDESFILMFESTIVAL „REISEFILM“.

Zusammen mit den bereits im vergangenen Herbst qualifizierten Filmen laufen auf den Bundesfestivals des BDFA im Jahre 2011 sechs Werke von „Kamera aktiv“-Mitgliedern.