Unsere Aufgabe war es, alle wesentlichen Aktionen aus verschiedenen Positionen  und Perspektiven zu verfolgen und einzufangen.  Das erwies sich als gar nicht so einfach. Zum einen forderte die größere Distanz zu den Tieren den Einsatz einer Teleeinstellung, was sich aber wegen der immer wieder wechselnden Geschwindigkeit, mit der alles vor sich ging, als äußerst schwierig gestaltete. Andererseits kamen die Akteure den Kameramännern manchmal so nah, dass der flinke Hütehund bei seiner Arbeit zwischen den Stativbeinen hindurch flitzte, ohne sich im Geringsten von uns ablenken zu lassen.


Bei einer Tasse Kaffee wurden die ersten Erfahrungen ausgetauscht. Doch dann gingen die Fingerübungen mit der Kamera weiter. Als die Hütehunde zu ihrem zweiten Auftritt erschienen, hatte jeder Kameramann zu Übungszwecken eine andere Position und auch eine andere Aufgabe übernommen. Filmmaterial ist reichlich entstanden. Und jetzt beginnt erst die richtige Arbeit: alles sichten, schneiden und gestalten.

                                                    


Text: Dr. Gerhard Janoschka, 

Fotos: Frank Nienhaus und Szenen aus dem Filmmaterial

Fingerübungen beim Sommerfest in Wickrath

Ein ganzes Wochenende im Juli 2011 feierte Wickrath sein „Fest am See“, und wir, die Filmer von „Kamera aktiv“, hatten uns vorgenommen, nicht nur mitzufeiern, sondern gleichzeitig für ein paar Fingerübungen in punkto Filmen zu nutzen. Ein weiterer Grund: wir wollten die zum großen Teil neuen HD-Kameras testen.


Da das Programm prall gefüllt war und die Veranstaltungen pausenlos in einander übergingen, beschlossen wir, uns mit der Filmerei auf nur eine Aufführung zu beschränken. Die Wahl fiel auf die Vorführung von Hütehunden bei der Arbeit.

Also trafen sich 6 „Kameraaktivisten“ am 23. Juli um 14 Uhr im Schlosspark zu einer ersten Erkundung der Platzverhältnisse. Der freundliche Schäfer hatte keine Bedenken, dass wir innerhalb der Absperrung filmten. Dann ging es an die Absprache, wer was wie und von welcher Position aufnehmen sollte. Das Wetter machte dem Juli wirklich keine Ehre, es war frisch und windig, aber es blieb trotz der dunklen Wolken trocken.


Pünktlich um 14:30 Uhr erschien dann der Schäfer mit einer kleinen Herde, während zwei Border Collies angeleint voller Tatendrang  unruhig ihrer Aufgabe entgegenfieberten. Zum Einsatz kam jedoch fast immer nur einer von ihnen. Wie so ein Hütehund auf Zuruf oder Pfiff die Kommandos seines Herr befolgte und mal in rasendem Tempo die Schafe über weitere Distanzen vor sich hertrieb, mal schleichend, ja fast am Boden kriechend, sie behutsam in die gewünschte Richtung lenkte, war faszinierend. Seine Aufgabe war es, die Tiere in ein Gatter von etwa 2 x 3 Metern zu treiben und dann aber auch wieder hinaus. Derweil wartete sein angeleinter, zur Pause gezwungener Kollege am Begrenzungszaun ungeduldig winselnd mit unruhigen Blicken auf seinen Einsatz.