Text: Renate Neuber

Landesfilmfestival Frühjahr 2012

Als es am Wochenende des 7. und 8. März beim Landesfilmfestival in Tönisvorst wieder hieß: "Licht aus - Film ab", stellte sich auch unser Klub mit vier Beiträgen der 5-köpfigen Jury. Insgesamt 30 Filme musste die Jury bewerten. 28 Autoren hofften auf Preise und Weitermeldungen zu den Bundesfilmfestivals der verschiedenen Kategorien.


Mit drei Preisen und drei Weitermeldungen kann "Kamera aktiv" mit seinem Erfolg zufrieden sein.

Einen 1. Preis und die Weitermeldung zum Bundeswettbewerb "Reisefilm" erhielt Renate Neuber für "...unterwegs auf der Canning Stock Route". Und dies ist ein echter Reisefilm, zeigt er doch Mühsal, Hindernisse und Herausforderungen, denen sich Geländefahrer stellen müssen, wenn sie eine der einsamsten und längsten Wüstenpisten dieser Welt bewältigen wollen - die 2000 Kilometer lange Canning Stock Route quer durch die lebensfeindliche Gibson Desert und die Great Sandy Desert im Westen Australiens - ein echtes Highlight für begeisterte Australienfans.

Für "Auf Lava und Asche" erhielt er einen 2. Preis sowie die Weitermeldung zum Bundeswettbewerb "Naturfilm". Mit eindrucksvollen Bildern und speziell für diesen Film komponierter Musik erzählt er von der Entwicklung der Pflanzen- und Tierwelt auf den Galapagos-Inseln, von der genialen Anpassung der Natur an die Lebensbedingungen auf dieser aus Vulkanausbrüchen entstandenen Inselgruppe, die schon Charles Darwin die Beweise für seine Evolutionstheorie lieferte.

Heidulf Schulzes zweiter Film "Es war einmal" erzählt kein Märchen, sondern ist eine mit flotter Musik und ebenso munterem Kommentar unterlegte Dokumentation über 11- und 12-jährige Jungen beim Handballtraining. Der Zuschauer muss nicht schon vor Beginn des Films darüber informiert werden, wie alt diese Aufnahmen sind. Er sieht es sofort, denn an dem Outfit der Jungen - ganz kurze Hosen und ärmellose Sporthemden - erkennt der ältere Zuschauer sofort sich selbst beim Sportunterricht in den 60- und 70-iger Jahren. Aber Trainingseifer und -erfolg lagen schon damals dicht beieinander, und das zeigt uns Heidulf Schulze mit den Aufnahmen derselben Jungen nur zwei Jahre später. Aber nicht nur, dass die Jungen größer und im Handballspiel besser geworden sind, nein, wer genau hinsieht, erkennt bereits auch den beginnenden äußeren Umbruch im Outfit -  ein Spiegelbild des Wandels der Jugend in den 70-iger Jahren.


"Es war einmal", der nicht nur ein Sportfilm, sondern auch ein nettes Zeitdokument ist, erhielt einen dritten Preis und eine Weitermeldung zum Bundesfestival "Familien- und Sportfilm".

Heidulf Schulze präsentierte sich gleich mit zwei Filmen und wagte damit ein Experiment besonderer Art, denn beide Filme entstanden schon vor ca. 20 bzw. 30 Jahren und waren mit Super 8 gedreht worden. Für die digitale Nachbearbeitung kopiert und neu aufgearbeitet stellte er sich Jury und Publikum.