Autorenabend mit Gisela Plette

Im Juli durften wir „Kameraaktivisten“ mal wieder einen besonderen Klubabend erleben - wir hatten Gisela Plette vom Uerdinger Filmklub zu einem Autorenabend eingeladen.


Gisela Plette ist in BDFA-Kreisen als erfolgreiche Naturfilmerin bekannt, und da dieses Genre  bei uns im Klub so gut wie gar nicht bedient wird, waren wir alle gespannt auf ihre Filme. Und wir staunten nicht schlecht, wie ihr interessante Videos über Tiere  und Pflanzen gelingen, die für uns alle so alltäglich sind, dass wir sie nie als etwas Besonderes wahrnehmen.


Und wenn doch… für wen ist der Löwenzahn etwas anderes als ein nie endendes Ärgernis? - Für Gisela Plette, die ihn nicht herausreißt, sondern zum Filmthema kürt. In ruhigen Bildern und vielen Großaufnahmen lässt sie aus diesem „Unkraut“ eine liebenswerte und schöne Pflanze werden. Dass sie darüber hinaus auch ein wichtiges und hilfreiches Heilkraut gegen allerlei Krankheiten ist, erfahren wir durch den guten Kommentar, dem eine intensive Recherche vorausgegangen ist.


Wer behauptet, über die allgegenwärtigen Stockenten gäbe nun es wirklich nichts Neues zu filmen und zu erzählen, sollte sich fragen, wie viel er denn nun tatsächlich über diese Tiere weiß. Oder wem ist auf Anhieb bekannt, dass die Erpel nur während der Paarungszeit seine typischen Farben zu Schau stellt und für den Rest des Jahres ebenso unscheinbar ist wie die Weibchen?


Selbst Motten, die ja nun wirklich nichts herzugeben scheinen, sind für Gisela Plette ein Filmthema. - Naja, die Motte selber weniger, aber dafür deren Raupen, die wir bisher bestenfalls als ekliges Gespinst an Bäumen wahrgenommen haben. - Die Neuigkeiten, die wir auch hier über das Leben der Raupen und deren Wandlung zur Motte erfahren, waren zu Beginn ihrer Dreharbeiten auch Gisela Plette unbekannt.


Und das gibt ihren Filmen die Würze: Ob über Kräuter, Raupen, Frösche oder Kartoffeln - über Gisela Plettes guten Kommentar, der auf ihren intensiven Recherchen beruht, erfährt der Zuschauer jede Menge Neues und Erstaunliches über die täglichen Unauffälligkeiten, Ärgernisse oder Selbstverständlichkeiten und macht aus ihren kleine Themen großartige Filme mit ruhiger Kamera, vielen Großaufnahmen und gutem Schnitt.


Wir danken Gisela Plette für ihren Besuch.


Text: Renate Neuber,  Fotos: Peter Goetsches